In-Car Entertainment: Wer sitzt am Steuer?

Selbstfahrende Autos sorgen schnell für Schlagzeilen, ausgefeilte Entertainmentsysteme dagegen finden weniger Mainstream-Aufmerksamkeit – obwohl die Entwicklung dort rasend vorangeht: Komplexe Navigationssysteme, Videoplayer und Internet im Auto sind heute schon Standard im Fahrzeuginnenraum, hinzu kommen in absehbarer Zeit E-Cockpit-Plattformen, RSEDs, Videokonferenzen auf den Rücksitzen und Live-Streaming. Der Markt für In-Car Entertainment wird bis 2026 auf einen Wert von 21,5 Milliarden Dollar geschätzt.

Smartphones gibt es seit mehr als 15 Jahren. Sie haben uns im Umgang mit Interfaces bestens trainiert: Fahrer und Passagiere kommen immer leichter mit immer komplexeren Interfaces im Auto zurecht, doch zugleich steigen ihre Anforderungen. Nutzer erwarten, dass alles, womit sie interagieren, eine Erweiterung ihres Mobilgeräts ist. Autohersteller entwickeln daher Systeme, die sich in das etablierte Nutzerverhalten integrieren.

Doch Bedienung im Automotive-Bereich muss immer auch Sicherheit mitdenken. Entertainment muss zwar nahtlos und unterhaltsam sein, doch darf niemanden durch Ablenkung in Gefahr bringen. Aus diesem Grund ist die Sprachsteuerung eine natürliche Wahl im Auto-Kontext – Fahrer können ihre Systeme steuern und trotzdem konzentriert auf die Straße schauen.

In den USA nutzen heute schon 125 Millionen Autofahrer Sprachsteuerung in ihren Fahrzeugen.

In-Car Entertainment hat Jahrzehnte an Entwicklung und Studien hinter sich und daher eine stabile Grundlage für weitere Innovationen. Zudem lassen sich Technologien aus anderen Bereichen im Automotive-Sektor nutzen – von KI und E-Commerce bis zu einer wachsenden Kooperation zwischen Autoherstellern und Unterhaltungsunternehmen.

KI vernetzt Entertainment, Experience und Entwicklung

KI treibt die Zukunft des In-Car Entertainments voran: Sowohl das Zwischenspiel unterschiedlicher Technologien als auch die Interaktion von Nutzern mit Technologie kann KI leichter und nahtloser gestalten. So lassen sich komplexe Entertainment-Umgebungen leichter updaten und anpassen.

Beispiel Podcasts: Nahezu die Hälfte der Fahrer hört heute einen Podcast im Auto. intive hat eine App entwickelt, die die Länge von Podcasts an die verbleibende Fahrzeit anpasst. Mit generativer KI und Voice Cloning wird der Podcast genau auf die Dauer der Fahrt zugeschnitten und passt sich dynamisch an Änderungen der voraussichtlichen Ankunftszeit an, etwa bei Staus und Verkehrsbehinderungen. So verpassen Fahrer und Passagiere nichts, wenn der Podcast länger als die Fahrt ist, und umgekehrt wird Leerlauf vermieden, wenn die Fahrt länger als der Podcast ist.

KI verbessert auch die Konnektivität im Auto – KI-Tools können erkennen, wo die Internetverbindung auf einer Fahrtroute am besten ist, und alle zu streamenden Inhalte bereits herunterladen. Auch bei schwankender Verfügbarkeit der Netze und geänderter Fahrgeschwindigkeit sorgt die KI dafür, dass die Unterhaltung im Auto immer bereitsteht.

Drittens sorgt die KI für einen Boost bei der Entwicklung neuer Automodelle. Die Entwicklung und Produktion dieser Modelle dauert traditionell sehr lange; mit Digital Twins, tragbaren Exoskeletten und intelligenten Robotern lassen sich Autos schneller und intelligenter bauen. In den kommenden Jahren werden sich Best Practices für diese Technologien herauskristallisieren; dann wird auch das In-Car Entertainment von ihnen profitieren. 

In-car entertainment example

E-Commerce während der Fahrt

Mit der Weiterentwicklung des autonomen Fahrens wird das Auto zu einer immersiven Unterhaltungsplattform. Der Fahrzeuginnenraum wird zur Lounge. Diese Entwicklung wirkt sich auf andere Branchen wie E-Commerce aus: Wer auf der Fahrt entspannt und surft, der kann auch bequem einkaufen.

Laut Intel könnte dieser neue mobile Markt bis 2050 einen Wert von 7 Billionen Dollar erzielen. E-Commerce-Apps werden Teil des In-Car-Entertainments, Nutzer können Dienstleistungen wie Parkplatzreservierungen direkt buchen und Produkte vorbestellen. Auch Produktplatzierungen können in die Onboard-Inhalte integriert werden und Shopping direkt vom Entertainmentsystem ermöglichen.

Aktuell bezahlen Fahrer und Passagiere am liebsten per Sprachbefehl. Doch das könnte sich in Zukunft ändern: Mercedes entwickelt ein eigenes Bezahlverfahren für den E-Commerce im Auto. Ein Fingerabdrucksensor authentifiziert Nutzer und macht das In-Car Shopping einfacher und sicherer. Diese Technologie ist eine der ersten, die sich sowohl an Fahrer als auch an Beifahrer richtet – bisher waren Zahlungen vor allem für Beifahrer oder für stillstehende Fahrzeuge gedacht.

Stand heute muss die Infrastruktur für In-Car-Entertainment jedoch noch weiter verbessert werden, um schnelle und sichere Bezahlung unterwegs und mit mehreren Nutzern zuverlässig abwickeln zu können. Dazu muss zunächst das Problem der instabilen Internetversorgung und Konnektivität gelöst werden.

Automobil- und Unterhaltungsunternehmen

Automobilhersteller möchten gerne ein eigenes Entertainment-Ökosystem schaffen, in dem sie ihre Angebote personalisieren, Daten zur Optimierung der Dienste sammeln und Unterhaltungsdienste vermarkten können. Das In-Car Entertainment von morgen kann jedoch nicht ohne Marken wie Netflix und Sony entstehen.

Unterhaltungsunternehmen können Autoherstellern zur Seite stehen – mit Marktkenntnis, Kundendaten und Technologie – und dabei helfen, das Entertainment-Angebot im Auto zu skalieren und zu verbessern.

„Content und die Software, die Content bereitstellt, wird ein entscheidender Faktor beim Fahrzeugkauf sein“, stellte kürzlich der Leiter der Automotive Software Unit für Volkswagen fest.

Mehrere Autohersteller haben bereits begonnen, Partnerschaften mit Unterhaltungsanbietern einzugehen. In Tesla-Fahrzeugen können Nutzer YouTube und Hulu streamen, während das Fahrzeug geparkt ist und geladen wird. BMW arbeitet mit AirConsole zusammen, um in-Car Gaming zu ermöglichen. Stellantis plant, Amazons Fire TV for Auto in seine neuen SUVs zu integrieren.

Hersteller nutzen zudem Tech-Spezialisten wie intive, die sich als Experten in der Automobil- und Unterhaltungsbranche etabliert haben. Das Team von intive hat wegweisende Projekte in der unterschiedlichen Branche vorzuweisen, vom Zahlungsverkehr bis zum E-Commerce und von Embedded Systems bis zum UI/UX-Design in der Automobilindustrie. Mit Partnern wie intive können Hersteller ein besseres, ganzheitliches Unterhaltungserlebnis im Autos schaffen.

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